Ich hab die Hölle geseh'n
Ich habe es schon wieder getan!
Ich weiß, ich bin selbst schuld. Ich habe 1000 Mal die gleiche grausame Erfahrung gemacht - und habe trotzdem nichts gelernt.
Nein, ich habe nicht die "Liebe geseh'n - in Monte Carloooo" - ich habe die Hölle gesehen: in Großburgwedel !!
Die CeBit steht vor der Tür und die Messegäste brauchen einen Schrank, in denen sie ihre Businessanzüge unterbringen können. Also auf zum nächsten Möbelschweden!
Samstag, 14.30 Uhr. Der IKEA-Parkplatz macht seinem Namen Ehre und platzt aus allen Nähten. Nach drei Runden im Parkhaus geht vor mir eine kinderreiche Familie zu ihrem Kombi und in mir keimt die Hoffnung auf, in Kürze die freiwerdende Parklücke einnehmen zu können.
Allerdings fürchte ich, die Kleingruppe könnte auf den falschen Wagen zumarschieren. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie die ihr Fahrzeug wiederfinden wollen. Schließlich stehen hier ca. 93% Kombis und von diesen sind wiederum 64% schlammfarben (zumindest Ende Februar). 42% haben einen Aufkleber "Baby an Bord" und 87% Sonnenblenden mit Bärchenaufdruck in den Seitenfenstern der Rückbank.
Ich habe Glück. Scheinbar hatte sich einer von ihnen das Kennzeichen gemerkt und so konnte ich meinen Wagen abstellen und mich ins Gewühl stürzen. Gewühl war allerdings kaum die passende Beschreibung. Bei Ausbruch eines Krieges kann am Bahnhof kaum mehr Betrieb sein, als am Samstag Nachmittag bei Ikea. Da tut man gut daran, wie ein Abfahrtsläufer im Starthäuschen, vor dem Einkauf die Strecke im Geiste durchzugehen, um dann im Wettkampf um Billy und Bonde nicht durch ständige Rempler ins Straucheln zu kommen.
Konzentration ist wirklich alles bei so einem Einkauf. Leider arbeitet der Gegner mit unfairen Mitteln und wenn eine übergewichtige Mutter in Leggins zum dritten Mal "Schantalle, komm jetzt her" durch die Schlafzimmerdekoration brüllt und eine Studentin im Pipi-Langstrumpfkostüm einen Zweijährigen zum Schreien bringt, ist die Gefahr riesig, vom direkten Weg abgelenkt zu werden. So fiel mein Blick dann auch ungeplant auf die pinkfarbenen Klobürsten "VIREN", und ich befürchtete allein vom Anblick dieser Scheußlichkeit die Vogelgrippe zu bekommen!
Nachdem ich mich vom Schock erholt hatte, erreichte ich schließlich die Halle mit dem SB-Regalen. Das 39 Kilo schwere Paket mit den Schrankteilen auf den Wagen zu wuchten, war nicht so ganz ohne und ich fragte mich, wie ich vor 25 Jahren ohne größere Probleme Zementsäcke auf dem Bau geschleppt hatte.
So erging es wohl auch der jungen Frau ein paar Meter neben mir. Sie sah nicht so aus, als hätte sie jemals auf dem Bau gearbeitet, aber das Umpacken der schweren Kartons vom Regal auf ihrem Wagen, bei dem immer wieder ihr Arschgeweih zum Vorschein kam, fiel ihr offensichtlich äußerst schwer. Ich drehte mich um und erwartete jeden Moment, dass ihr Mann, ein Kleinkind im Schlepptau, helfend eingreifen würde, aber sie war offenbar allein. Das war die Gelegenheit, um mit ihr ins Gespräch zu kommen und ich eilte in ihre Richtung, um gönnerhaft meine Hilfe anzubieten.
Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, schaute ich auf ihren Einkaufswagen und erstarrte: zwei künstliche Efeutöpfe ließen ihre schrecklichen Nylonblätter hängen. Nein, wer so etwas kauft, stellt sich selbst ins gesellschaftliche Abseits und hat jeden Anspruch auf Hilfe verspielt. Alles, was Recht ist, aber gruseliger sind nur noch Pierrot-Figuren aus Porzellan. Die stehen vermutlich bei ihr zu Hause in der Vitrine gleich neben den Tieren aus geschliffenem Glas!
Ich schnappte meinen Wagen und reihte mich in die endlose Kassenschlange ein. 15 Minuten später entdeckte ich die kunstbeefeute Arschgeweihträgerin eine Kasse weiter beim Bezahlen, während noch mindestens 4 vollbepackte Kunden vor mir standen. Die Welt ist ungerecht!
Als ich endlich auch bezahlt hatte und, ähnlich dem Wagenrennen in "Ben Hur", meinen Einkauf durch die Massen zum Ausgang manövriert hatte, wurde mir beim Anblick hunderter Kombis im Parkhaus ganz übel. Nein, mein Auto hier zu finden, dürfte kein Problem sein. Ganz anders sah das allerdings mit dem Verstauen der 1,80 m langen Pakete aus. Mir wurde klar, dass zwar ein 1,80 großer Mensch auf den Beifahrersitz meines Zweisitzers passt, dieser aber erstens nicht 80cm breit ist und sich vor Allem nicht so steif macht!
Also blieb mir nur eine Wahl: Verdeck auf und die Pakete irgendwie so in den Innenraum werfen, dass sie bei der Fahrt nicht verloren gehen.
Der Weg nach Hause war, bei 0 Grad Außentemperatur recht frisch und die Blicke der Autofahrer, die mich auf der Autobahn überholten, sprachen auch eher von Spott, als von Mitleid.
Zu Hause angekommen, machte mein Gehirn einen ziemlich gefrorenen Eindruck, was aber nach 15 Minuten Erwärmung auf der Herdplatte deutlich besser wurde. Abgesehen vom verbrannten Ohr, geht es mir jetzt wieder prima. Der Schrank steht derweil verpackt im Keller. Vielleicht wird ja die Messe wegen der Vogelgrippe abgesagt. Dann bringe ich das Paket zurück. Der Transport ist ja kein Problem!

Ich weiß, ich bin selbst schuld. Ich habe 1000 Mal die gleiche grausame Erfahrung gemacht - und habe trotzdem nichts gelernt.
Nein, ich habe nicht die "Liebe geseh'n - in Monte Carloooo" - ich habe die Hölle gesehen: in Großburgwedel !!
Die CeBit steht vor der Tür und die Messegäste brauchen einen Schrank, in denen sie ihre Businessanzüge unterbringen können. Also auf zum nächsten Möbelschweden!
Samstag, 14.30 Uhr. Der IKEA-Parkplatz macht seinem Namen Ehre und platzt aus allen Nähten. Nach drei Runden im Parkhaus geht vor mir eine kinderreiche Familie zu ihrem Kombi und in mir keimt die Hoffnung auf, in Kürze die freiwerdende Parklücke einnehmen zu können.
Allerdings fürchte ich, die Kleingruppe könnte auf den falschen Wagen zumarschieren. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie die ihr Fahrzeug wiederfinden wollen. Schließlich stehen hier ca. 93% Kombis und von diesen sind wiederum 64% schlammfarben (zumindest Ende Februar). 42% haben einen Aufkleber "Baby an Bord" und 87% Sonnenblenden mit Bärchenaufdruck in den Seitenfenstern der Rückbank. Ich habe Glück. Scheinbar hatte sich einer von ihnen das Kennzeichen gemerkt und so konnte ich meinen Wagen abstellen und mich ins Gewühl stürzen. Gewühl war allerdings kaum die passende Beschreibung. Bei Ausbruch eines Krieges kann am Bahnhof kaum mehr Betrieb sein, als am Samstag Nachmittag bei Ikea. Da tut man gut daran, wie ein Abfahrtsläufer im Starthäuschen, vor dem Einkauf die Strecke im Geiste durchzugehen, um dann im Wettkampf um Billy und Bonde nicht durch ständige Rempler ins Straucheln zu kommen.
Konzentration ist wirklich alles bei so einem Einkauf. Leider arbeitet der Gegner mit unfairen Mitteln und wenn eine übergewichtige Mutter in Leggins zum dritten Mal "Schantalle, komm jetzt her" durch die Schlafzimmerdekoration brüllt und eine Studentin im Pipi-Langstrumpfkostüm einen Zweijährigen zum Schreien bringt, ist die Gefahr riesig, vom direkten Weg abgelenkt zu werden. So fiel mein Blick dann auch ungeplant auf die pinkfarbenen Klobürsten "VIREN", und ich befürchtete allein vom Anblick dieser Scheußlichkeit die Vogelgrippe zu bekommen!Nachdem ich mich vom Schock erholt hatte, erreichte ich schließlich die Halle mit dem SB-Regalen. Das 39 Kilo schwere Paket mit den Schrankteilen auf den Wagen zu wuchten, war nicht so ganz ohne und ich fragte mich, wie ich vor 25 Jahren ohne größere Probleme Zementsäcke auf dem Bau geschleppt hatte.
So erging es wohl auch der jungen Frau ein paar Meter neben mir. Sie sah nicht so aus, als hätte sie jemals auf dem Bau gearbeitet, aber das Umpacken der schweren Kartons vom Regal auf ihrem Wagen, bei dem immer wieder ihr Arschgeweih zum Vorschein kam, fiel ihr offensichtlich äußerst schwer. Ich drehte mich um und erwartete jeden Moment, dass ihr Mann, ein Kleinkind im Schlepptau, helfend eingreifen würde, aber sie war offenbar allein. Das war die Gelegenheit, um mit ihr ins Gespräch zu kommen und ich eilte in ihre Richtung, um gönnerhaft meine Hilfe anzubieten.
Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, schaute ich auf ihren Einkaufswagen und erstarrte: zwei künstliche Efeutöpfe ließen ihre schrecklichen Nylonblätter hängen. Nein, wer so etwas kauft, stellt sich selbst ins gesellschaftliche Abseits und hat jeden Anspruch auf Hilfe verspielt. Alles, was Recht ist, aber gruseliger sind nur noch Pierrot-Figuren aus Porzellan. Die stehen vermutlich bei ihr zu Hause in der Vitrine gleich neben den Tieren aus geschliffenem Glas!Ich schnappte meinen Wagen und reihte mich in die endlose Kassenschlange ein. 15 Minuten später entdeckte ich die kunstbeefeute Arschgeweihträgerin eine Kasse weiter beim Bezahlen, während noch mindestens 4 vollbepackte Kunden vor mir standen. Die Welt ist ungerecht!
Als ich endlich auch bezahlt hatte und, ähnlich dem Wagenrennen in "Ben Hur", meinen Einkauf durch die Massen zum Ausgang manövriert hatte, wurde mir beim Anblick hunderter Kombis im Parkhaus ganz übel. Nein, mein Auto hier zu finden, dürfte kein Problem sein. Ganz anders sah das allerdings mit dem Verstauen der 1,80 m langen Pakete aus. Mir wurde klar, dass zwar ein 1,80 großer Mensch auf den Beifahrersitz meines Zweisitzers passt, dieser aber erstens nicht 80cm breit ist und sich vor Allem nicht so steif macht!Also blieb mir nur eine Wahl: Verdeck auf und die Pakete irgendwie so in den Innenraum werfen, dass sie bei der Fahrt nicht verloren gehen.
Der Weg nach Hause war, bei 0 Grad Außentemperatur recht frisch und die Blicke der Autofahrer, die mich auf der Autobahn überholten, sprachen auch eher von Spott, als von Mitleid.
Zu Hause angekommen, machte mein Gehirn einen ziemlich gefrorenen Eindruck, was aber nach 15 Minuten Erwärmung auf der Herdplatte deutlich besser wurde. Abgesehen vom verbrannten Ohr, geht es mir jetzt wieder prima. Der Schrank steht derweil verpackt im Keller. Vielleicht wird ja die Messe wegen der Vogelgrippe abgesagt. Dann bringe ich das Paket zurück. Der Transport ist ja kein Problem!

komma.vorbei - 26. Feb, 12:39
In der AWD-Arena spielte also nun David gegen Goliath. Goliath ist groß und dumm - entspreicht also genau den Bayern. David ist klein und schlau. Das passt nicht wirklich zu den "Roten", betrachtet man die Durchschnittsintelligenz der Spieler. Aber zumindest einen Zivi haben sie dabei - der kann nicht ganz bekloppt sein.





Neumann, hatte sein Chef ihm mal gesagt, was glauben Sie eigentlich, was mich ihre Arbeit kostet? Mit ihren 30 Tagen Urlaub sind sie 4 Wochen länger, als ein durchschnittlicher Japaner außerhalb des Betriebs! Und haben Sie schon mal auf Ihre Gehaltsabrechnung geschaut? Für Ihr Geld bekomme ich mindestens 2 ½ Asiaten! Ich habe mir schon überlegt, nur noch Japaner einzustellen, schließlich gibt’s davon in dieser Gegend genug. Dummerweise lesen die hier keine Stellenanzeigen. Also hab ich darüber nachgedacht, das Krankenhaus in ein osteuropäisches Billiglohnland zu verlegen. In Rumänien gibt’s wirklich schöne Gegenden mit niedrigen Grundstückspreisen und Pflegekräften, die froh sind, wenn sie für ihre Arbeit eine warme Mahlzeit bekommen. Die meckern auch nicht über die Kantine!!
Schau’n Sie mal: ich habe hier noch Lücken Ende Februar und im November. Neumann, überlegen Sie mal: Februar in St. Moritz – herrlich. Und im November empfehle ich Ihnen Neuseeland. Ein Traum Neumann. Ich bin jetzt schon neidisch auf Sie!
Jetzt denken Sie nicht immer nur an sich, sondern auch mal an den Betrieb und an mich, Neumann. Schau’n Sie mal, meinen Dienstwagen da draußen. So ein BMW muss bezahlt werden. Und Sie können doch nicht wirklich verlangen, dass ich zu einem Gespräch mit Krankenkassenvertretern und Architekten mit irgendeinem Opel fahre. Was würde das denn für einen Eindruck machen. Außerdem muss ich demnächst zu diesem 14tägigen Motivationsseminar nach Sylt. Da brauche ich einen schnellen Wagen, sonst müsste ich zwei Stunden eher von der Arbeit abfahren. Wissen Sie, was das den Betrieb kosten würde??
