sonnig, 17 grad
die Mittagspause-auf-dem-Balkon-Sainson ist eröffnet !! 

komma.vorbei - 16. Mär, 13:29

Gestern habe ich mir eine neue Levis 501 gekauft. Seitdem ich in einem Film gesehen habe, dass Frauen meinen, L32 W34 sei die Idealgröße für Männer (bzw. deren Hosen), finde ich die Marke ja besonders klasse, denn die Größe steht für jede gut sichtbar hinten auf dem Typenschild. Selbstbewusst steuerte ich das Levis-Regal an, ein Griff, ein Treffer. Naja, zur Sicherheit noch mal in die Kabine und das gute Stück probiert. Hätte ja sein können, dass mir dabei ein Materialfehler auffiel.
Gut, Mann musste erkennen, wann Mann verloren hat. Wirklich schmachvoll war nur der erneute Gang zum Regal um nun doch eine Nummer größer zu wählen. 33-34 passte dann wirklich besser. Ich habe noch versucht an der Kasse zu handeln, weil ja offensichtlich ein Verarbeitungsfehler vorlag, aber auch das hat nicht geklappt.
Ich war mit A. Bier trinken. Genauer gesagt, trank ich Bier und sie Prosecco auf Eis. Das unterschied sie schon einmal grundlegend von W., der solch ein Getränk nicht einmal in seinem passiven Wortschatz hat. Da wir in einem Waschsalon saßen (einer dieser Läden, in denen man nicht nur dreckige Wäsche in Maschinen, sondern auch an der Bar waschen kann), kamen wir recht schnell auf A.’s neue Errungenschaft zu sprechen: eine Waschmaschine. 1400 Umdrehungen, simulierte Handwäsche, preiswert, aber nicht billig. Erstanden in dem dringenden Bedürfnis nach ihrem Urlaub wieder einmal frische Unterwäsche anziehen zu können.
Ganz anders denkt und handelt da die Frau (in diesem Fall A.): sie stellte sich den Wecker auf 8 Uhr, taumelte mit halbgeschlossenen Augen zu ihrem Kleiderschrank, zog sich etwas an, das so aussah, als könne sie sich damit umgehend auf den Weg zur Arbeit machen, kämmte sich die Haare –und legte sich, komplett angezogen und frisiert, wieder ins Bett! Dann schlief sie, möglichst regungslos, bis es an der Tür klingelte.
Jetzt hat also laut „Spiegel“ irgendjemand entdeckt, dass in der Arzneimittelwerbung darauf hingewiesen wird, man (oder Frau) solle seinen Arzt oder Aphotheker nach Risiken und Nebenwirkungen fragen. Und da der deutschsprachige Konsument ja wirklich blöd im Kopf ist, steht er hilflos vor seiner Ärztin oder Apothekerin und wüsste gern etwas zu diesem oder jenem Medikament, meint aber, er dürfe jetzt nicht fragen, weil er ja es ja gerade mit einer Frau zu tun hat. Schon klar ! Also soll es künftig heißen: „"Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage, holen Sie ärztlichen Rat ein und fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker."
Danke liebe Bundesregierung. Dieses Problem musste dringend gelöst werden. Und für weitere geniale Einfälle empfehle ich das „Einsteiger-Gehirn zweiteilig“. Zu beziehen für 72,90 Euro unter www.gehirnversand.de - oder Sie holen ärztlichen Rat ein, fragen Ihre Apothekerin, Ihren Apotheker oder wen auch immer!
Fragt mich gerade die Kassiererin von Wal-Mart, ob ich Tüten haben möchte.
Soeben kam eine Kollegin und meinte, sie plane eine Rückrufaktion für Patienten. Nun frage ich mich, ob sie entlassene Patienten anrufen möchte, um sich nach deren häuslicher Versorgung zu erkundigen oder ob die Patienten vielleicht wegen Produktionsmängeln ins Krankenhaus zurückgerufen werden müssen!
Eineinhalb Stunden und vier Bier später, gab ich einen Moment nicht acht und musste mit ansehen, wie W. die Frau, die immer noch apathisch da saß, ansprach.
"Sie müssen den Stuhl wegnehmen!" rief er, griff sich das leere Möbelstück ihr gegenüber, stellte es an den Nachbartisch und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. "So, jetzt ist der Platz frei für jemand anderen". Sie verstand, dass es sich wohl um ein tiefenpsycholgoisches Phänomen handeln musste und bedankte sich artig. Bevor W. Gelegenheit hatte, das ganze Gaststättenmobiliar umzuräumen, bezahlte ich eilig und zerrte ihn aus der Kneipe.
Dass es den deutschen Kliniken finanziell schlecht geht, hat sich ja herumgesprochen. Hier eine kreative Sparidee "meines" kranken Hauses:
Seit weniger als vierzehn Tagen verfolge ich seinen Blog und bin schon total süchtig. Mehrmals täglich klicke ich auf seine Seite und erfahre sensationelle Dinge - z.B. dass Philadelphia Creation Fjord Lachs nicht mehr produziert wird oder dass sich immer ausgerechnet dann eine Schlange an der Kasse bildet, wenn der Herr Shopblogger gerade dabei ist, die Zigaretten nachzufüllen.
Doch heute passierte es: ich kam von der Arbeit nach Hause und stahl dem Nachbarn die Prospekte der Lebensmitteldiscounter aus dem Briefkasten (an meinem klebt noch dieses „Bitte keine Werbung“-Schild, das ich unbedingt entfernen muss). Was es dort für wundervolle Dinge zu entdecken gibt: Bei Minimal ist Kölln-Müsli im Angebot und beim Penny gibt es Kinderzahnbürsten! Ich habe zwar immer noch kein Kind, aber ich könnte sie zusammen mit der Reithose verschenken!
die Ware, die auf Paletten in einer Ecke stand und auf das Auspacken wartete und schließlich noch das große Schild, das mich darauf hinwies, ein Verbandkasten sei für nur 6,99 € zu erwerben. Sen-sa-tio-nell! Woher wussten die nur, dass ich seit eineinhalb Jahren ohne vorschriftsmäßige Fahrzeugausrüstung durch die Gegend fuhr?
„Fleisch“ sagte sie. „Und was noch?“ fragte ich. „Eigentlich nichts. Nur Fleisch“.
Ich ging zu meinem Kleiderschrank und fragte mich, was man wohl anzieht, wenn man mit einer Frau verabredet ist, die aussieht, als könne sie jederzeit eine geladene Waffe aus Ihrem Lederholster ziehen, um einen feindlichen Agenten auf der Hildesheimer Straße zu eliminieren. OK, in die alte Lederhose müsste ich mich noch quetschen können und dazu das enge olivgrüne T-Shirt. Geht doch: ich sah aus, als wäre ich ein, zumindest entfernter Verwandter der Dame.
Ich rieb mir die Augen, schaute sie von oben bis unten an, schaute mich von oben bis unten an (zumindest soweit man sich selbst ‚nach oben’ anschauen kann) und meine Gesichtszüge entgleisten.
„Vielleicht etwas kalt dort“ antwortete sie. Verdammt, musste Anfang März denn auch wirklich noch Schnee liegen!? Also nahmen wir einen schnellen Drink vor dem Kaminofen und wenig später sah man ein sehr seltsames Paar eine Hauptverkehrsstraße im Süden Hannovers entlang spazieren.